Am
dritten Tag unseres Camps waren alle aufgeregt, da wir wussten, dass wir in
wenigen Stunden unsere Gastfamilien kennen lernen würden. Nach dem wir uns
verabschiedet haben und uns auf den Weg zum Bahnhof in Stockholm begeben haben,
stieg die Nervosität enorm. In solchen Situationen rede ich meisten noch mehr
als sonst schon, aber in den zweieinhalb Stunden im Zug war ich immer noch so
müde von allen meinen Eindrücken, dass ich praktisch die ganze Zeit geschlafen
habe. So viel spannendes gab es der Zugstrecke entlang sowieso nicht zu
sehen. Sagen wir mal so Wald, Wald und..... noch mehr Wald.
Eine wichtige
Anmerkung hätte ich da noch: Schweden ist definitiv nicht das zweit innovativste
Land dieser Welt. Die Züge sind grauenhaft eng und auch nicht allzu komfortabel
ausgestattet.
Als wir
uns dann meiner Endstation näherten, war ich zwar ziemlich nervös, aber auch
sehr neugierig, ich wollte endlich wissen mit wem ich die nächsten 11 Monate
verbringen werde. In meinen Gedanken bin ich immer wieder durchgegangen wie
ich meine Gasteltern begrüssen sollte. Das tönt jetzt vielleicht absurd, ist aber
eine Frage, die sich wahrscheinlich die meisten Austauschschüler schon Monate
vor der Abreise stellen. Man will ja keinen schlechten ersten Eindruck
hinterlassen, immerhin wird man ein Jahr bei dieser Familie leben. Trotzdem
sind es fremde Menschen, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich schon
mehr über mich wussten als mir lieb sein sollte.
Alle meine
Besorgnisse und mit grübeln verbrachte Stunden erwiesen sich als unnötig. Ich
wurde sehr herzlich von meiner Gastmutter und ihrer Freundin empfangen. Nach
einer kleinen Rundfahrt und der Besichtigung des Hauses, fuhren wir dann zur
Familie der Freundin meiner Gastmutter, wo ich die nächsten zwei Wochen leben
werde, da meine Gasteltern nach Irland fliegen werden.
Nach einem herzlichen Empfang assen wir am
Abend nicht Kartoffeln und Fisch wie alle vermutet hatten, nein, es gab Tacos. Nachdem
diesem typischen schwedischen Nachtessen, liefen wir rund 300 Meter zu einem wunderschönen
See. Eine Art privater Pool mit Häuschen.
Fast hätte ich es vergessen, ja, bei meinen
Gasteltern, stehen die Kühe so gut wie im Garten.